Reiseleiter für Hauser Exkursionen international
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Was hat mich zur Reiseleitung gebracht?
Einerseits die persönliche Einschätzung, gut mit Menschen umgehen zu können, Menschen zu begeistern und zu führen. Andererseits – in meinem Fall – als Reiseleiter für weltweite hochalpine Einsätze (Himalaya, Karakorum, Anden, Arktis etc.) meine bis zur Aufnahme des Berufs gesammelten Erfahrung als aktiver Alpinist. Über 1.000 Bergtouren, Trekkingtouren und Expeditionen waren ein optimales Fundament, um diesen Beruf ausüben zu können. Und es war auch die Bereitschaft, mich ständig fortzubilden und meinen Horizont zu erweitern.
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Was waren für mich besondere Erlebnisse als Reiseleiter ?
Das ist keine einfache Frage, weil es so viele besondere Erlebnisse gab. Was mich aber immer wieder berührt, wenn sich Gruppenreisende einen Lebenstraum erfüllen und ich ihnen dabei helfen kann, diesen zu verwirklichen. Ein Beispiel: Einmal im Leben den Mount Everest sehen. Und zwar aus kürzester Distanz. Ich selbst war als Bergsteiger mit einer Expedition dort unterwegs und habe mir einen Traum erfüllt, daher weiß ich was es bedeutet, sich einen Traum zu verwirklichen. Etliche Male stand ich mit Teilnehmern auf einem 5.600 hohen Aussichtsgipfel, der gerade mal acht Kilometer vom Everest entfernt ist. Die Ergriffenheit einiger Teilnehmer war so groß, dass sie sich separierten und ihren Tränen freien Lauf ließen. Dies zu erleben gab und gibt mir ein gutes Gefühl.
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Was begeistert mich immer noch an dieser Profession?
Wahrscheinlich ist es die ungebrochene Neugierde auf fremde Kulturen, Völker und Länder, die mich immer wieder hinausziehen lässt. Und dies zusammen mit Gleichdenkenden und Gleichgesinnten, also Menschen, die sich mir anvertrauen und darauf bauen, dass sie in mir einen Reiseleiter haben, der zumindest versucht, seinen Gästen ein größtmögliches Erlebnis zu bieten. Das ist natürlich von vielen Faktoren abhängig. Gegen schlechtes Wetter beispielsweise, auch wenn es mehrere Tage dauert, kann ein Reiseleiter auch nichts tun. Aber er kann Alternativen aufzeigen und Flexibilität lebendig gestalten. Und das tue ich nach wie vor gerne.
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Was möchte ich einem zukünftigen Reiseleiter mit auf den Weg geben?
Übt diesen Beruf mit Leidenschaft und Herzblut aus, denn das spüren Reisegäste sofort. Nichts ist schlimmer, als einen Reiseleiter zu haben, der einem das Gefühl vermittelt, ebenfalls Urlaub zu machen. Ein professioneller Reiseleiter sollte zudem integrativ, kommunikativ, humorvoll und vieles andere mehr sein. Die eierlegende Wollmilchsau erwarten nur die wenigsten Gäste, aber jene, die diesen Beruf ergreifen, sollten wissen, über was sie erzählen. Bei Aktivreisen müssen Reiseleiter fitter als die fittesten in der Gruppe sein, müssen in Notfall- und Krisenmanagement ausgebildet sein, wobei letzteres für alle Arten der Reiseleitung eine unabdingbare Voraussetzung ist. Feine Antennen oder Sensoren sind ebenfalls wichtig, um negative Stimmungen in der Gruppe schon im Ansatz erspüren zu können – und um pro aktiv Abhilfe zu schaffen.