Reiseleiterin für verschiedene Reiseveranstalter
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Was hat mich zur Reiseleitung gebracht?
Es ging in zwei Schritten. Nach 10 Jahren anderer Berufstätigkeit habe ich eine Phase der Neuorientierung vor allem für eigene, ausgedehnte Reisen genutzt. In dieser Zeit entwickelte sich der Wunsch, mein Berufsleben freier, flexibler und selbstbestimmter zu gestalten, nicht mehr den Großteil meiner Lebenszeit hinter einem Schreibtisch zuzubringen. Ein zweiter Schritt führte mich zunächst zurück in die deutsche Heimat und dort zum Ausbildungslehrgang Reiseleitung von Travel and Personality/Travel To Life. Das Seminar eröffnete mir die Perspektive, meine Freude am Reisen, an Ländern, Kulturen, Bewegung in der Natur zum Beruf zu machen. Anschließend habe ich mich mit allen Unterlagen sofort bei verschiedenen Aktiv-Reiseveranstaltern beworben. So führte eins zum anderen. Seither bin ich im Jahr an 100-150 Tagen für verschiedene Auftraggeber unterwegs.
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Was waren für mich besondere Erlebnisse als Reiseleiter?
Ich hatte das große Glück, für einen Veranstalter sofort nach Hawaii und Neuseeland zu kommen. Ziele, die für mich privat noch weit hinten anstanden. Das hat mir ganz neue Horizonte eröffnet, nicht nur was die Länder anbelangt: Die Erfahrung, als Newcomer mit Gästen fast vier Wochen im Zelt unterwegs zu sein, nicht nur die gewünschten Infos zum Land präsentieren zu können, sondern auch die ganze Organisation und Logistik vor Ort allein zu meistern, war eine tolle und prägende, persönliche Erfahrung. Dazu hat mich die Reiseleitung zurückgebracht nach Südostasien, insbesondere Vietnam. Während meiner eigenen Auszeit habe ich diese Gegend sehr ins Herz geschlossen und ich bin glücklich.
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Was begeistert mich immer noch an dieser Profession?
Ich empfinde es als großes Privileg, in so wunderschönen Ländern und Regionen wie Korsika, Hawaii oder Vietnam arbeiten zu können. Im Vordergrund steht durch die Reiseleitung für einen Aktiv-Reiseveranstalter dabei immer auch die Bewegung, das Naturerlebnis, was für mich ein besonders wertvoller Aspekt meiner Tätigkeit ist – vor allem beim Blick zurück auf meinen einstigen Büroalltag! Immer wieder in bestimmte Länder zurückzukommen, meine Kenntnisse ständig zu vertiefen, dem Land und seinen Menschen so auf eine Weise nahe zu kommen, die ich bei einer einmaligen Urlaubsreise nie erreichen würde, ist nicht nur eine persönliche Bereicherung, es ist auch bereichernd für meine Gäste und die Intensität ihres Reiseerlebnisses. Das direkte, positive Feedback der Gruppe, zu sehen und zu erleben, wie ihr Interesse geweckt wird, das Verständnis für Land und Leute zunimmt, ist immer wieder meine Antriebsfeder – so macht es einfach Spaß, sich beständig zu engagieren, sei es bei der Vorbereitung zu Hause oder bei der Durchführung vor Ort.
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Was möchte ich einem zukünftigen Reiseleiter/einer Reiseleiterin mit auf den Weg geben?
Ein wichtiger Aspekt ist sicherlich die Erfahrung, dass man von der Reiseleitung tatsächlich leben kann. Dafür ist man aber auch viel unterwegs! Und das bedeutet viel Arbeit, vor allem in den ersten Jahren – nicht nur auf der Tour, sondern auch bei der Vorbereitung zu Hause. Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass man als Reiseleiter vor allem in tolle Länder reist und dafür auch noch bezahlt wird. Die Vorbereitungen sind aufwändig aber notwendig, um vor Ort Souveränität und Kompetenz auszustrahlen, für eine gute Stimmung in der Gruppe zu sorgen. Für die viele Arbeit wird man aber auch direkt belohnt: durch eine zufriedene, gut gelaunte und dankbare Gruppe. Ich habe in meinem „alten“ Job nie so viel direktes, positives Feedback erhalten, wie als Reiseleiterin. Ein weiterer Mehrwert ist die persönliche Bereicherung: Durch den beständigen Austausch mit den verschiedensten Charakteren, die notwendige Reaktion auf immer wieder neue Herausforderungen und Rahmenbedingungen lernt man nicht nur über Andere sondern vor allem über sich selbst mehr als in den meisten anderen Jobs. Nicht zu vergessen das umfangreiche Fachwissen, das man sich durch die Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Themen aneignet!
Viel auf Reisen zu sein bringt auch Abstriche im Privaten mit sich. Fehlende räumliche Nähe zu Freunden und Familie kann uns auf lange Sicht auch innerlich entfernen. Erhaltet Euch Euer soziale Netz! Das ermöglicht einen anderen Austausch, den man mit seinen Gästen i.d.R. nicht haben kann. Denn bei aller Kameradschaft in der Gruppe bleiben wir als Reiseleiter „Einzelkämpfer“ und sind mit unserer Verantwortung oft allein. Umso wichtiger ist es für mich bei all den Reisen darauf achten, dass mein privates Umfeld daheim nicht zu kurz kommt.